4.1 Grundlagen der Saugwelpenfütterung

Geschrieben von hw am . am .

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(anfangs hohe Laktaseaktivität u. Liptaseaktivität, sehr geringe Amylaseaktivität)

Das Enzym Laktase sorgt für die Verdauung von Milchzucker (in der Hündinnenmilch!), das Enzym Liptase verdaut das Fett. Das Enzym Amylase wird benötigt für die Verdauung von Stärke.

Die Milch der Hündin weist eine Zusammensetzung auf, die sich deutlich von der anderer Tierarten unterscheidet. Besonders hervorzuheben sind hier der hohe Trockensubstanzanteil, das sehr enge Eiweiß - Energieverhältnis sowie der geringe Gehalt an Milchzucker (Laktose).

Auch die Gehalte an essentiellen Fettsäuren, wie auch das Fettsäuremuster des Milchfettes, weichen von anderen Milcharten (z.B. Kuhmilch) deutlich ab. Diese und weitere Besonderheiten der Hündinnenmilch, müssen bei der Zusammenstellung von Milchersatztränken unbedingt berücksichtigt werden.

Eine weitere Besonderheit beim Welpen ist die, bis zum 3./4. Lebensmonat, noch nicht voll entwickelte Ausscheidungskapazität der Niere. Dieses hat zur Folge, dass überhöhte Verfütterung von Nährstoffen, deren Abbauprodukte über die Nieren ausgeschieden werden müssen (z.B. schlecht verwertbares Eiweiß), zu Stoffwechselstörungen kommen kann.

Das muss ebenfalls bei der Konzentration von Milchersatztränken, beim Anrühren beachtet werden. Diese wenigen Punkte machen eigentlich schon deutlich, dass an die Qualität von Milchersatztränken ganz spezifische Anforderungen gestellt werden müssen, um Erkrankungen des Saugwelpen zu vermeiden.

Die beste und gesündeste Ernährung für den Saugwelpen stellt aber die Hündinnenmilch selbst dar. Der Einsatz der Milchersatztränke, der so genannten Welpenmilch, sollte deshalb in den ersten 2 - 3 Lebenswochen auf Notsituationen beschränkt bleiben (z. B. Welpen werden abgedrängt, Hündinnen geben zu wenig oder gar keine Milch, Welpen müssen Mutterlos aufgezogen werden). Die Entwicklung der Welpen sollte durch regelmäßiges Wiegen kontrolliert werden, wobei als Faustzahl die Tageszunahmen (in g) das 2,5 - 3-fache des Gewichtes der ausgewachsenen Hunde (in kg) betragen sollte. Dazu ein Beispiel: Das Gewicht der ausgewachsenen Hunde liegt bei ca. 30 kg, dann sollten die Tageszunahmen der Welpen in den ersten 3 Lebenswochen bei ca. 75 - 90 g liegen. Unter normalen Bedingungen reicht die Nährstoffversorgung über die Muttermilch für die ersten 3 - 4 Lebenswochen aus, weshalb mit der Beifütterung etwa ab dieser Zeit begonnen werden sollte.

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